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Ganztagsschule: die Verschränkung der Freiheit

Ein paar äußerst dringliche Worte zum Thema Ganztagsschule: Was in den Medien überhaupt nicht rüberkommt (sicher nur Zufall) ist der entscheidende Faktor an der ganzen Thematik. Die Verpflichtung. Was die rotgrünen Ritter und ihre Einsager aus der Wirtschaft da gerade mit fanatischem Eifer auf Schiene bringen, ist die VERSCHRÄNKTE Ganztagsschule. Das bedeutet, eure/unsere Kinder MÜSSEN den ganzen Tag in der Schule verbringen, EGAL OB IHR DAS WOLLT ODER BRAUCHT. Faktisch wird die Schulpflicht mal eben schnell auf den ganzen Tag ausgedehnt, sämtliche öffentlichen Volksschulen werden zu Kindertageskasernen gemacht. Um individuelle Freizeitaktivitäten am Nachmittag brauchen wir uns keinerlei Sorgen mehr zu machen – es gibt keine mehr. Sportverein? Musikschule? Mit Freunden SPIELEN UND KIND SEIN??? Vergesst es!
(Wird stattdessen natürlich alles schulintern angeboten werden, in der immensen Fülle und Qualität, die wir von unserem Schulsystem und seinen Vertretern gewohnt sind.)

Ganztagsschule mag unter bestimmten Voraussetzungen und in einem durch und durch erlesenen Rahmen Sinn machen, für einige wenige Kinder wäre sie vermutlich eine Verbesserung. Es MUSS aber Wahlfreiheit geben. Was aktuell passiert ist Totalitarismus und eine Vergewaltigung der Kinderrechte. Zum Glück ist meine Tochter der Volksschule bereits entwachsen – in Zukunft würde eine Kinderparty am Donnerstag Nachmittag bereits die Grenzen des Systems sprengen. Ein freies und demokratisches Land zwingt seine Kinder aber nicht den ganzen Tag in staatliche, schwerst politisch infiltrierte/indoktrinierte Aufbewahrungsanstalten mit grotesker Nivellierung nach unten, unten, unten. Das ist mit Freiheit nämlich nicht vereinbar.

Das Bildungsministerin Hammerschmid brachte es, konfrontiert mit der Kritik eines Bildungsexperten (fast schon ein Schimpfwort, aber einige wenige haben ihr Hirn noch nicht verkauft) wegen fehlender Belege für den Nutzen der Ganztagsschule auf den Punkt: „Das sei ihr völlig egal, sie glaube trotzdem daran.“ (Quelle: Die Presse, 24.11.2016)

Kapitalismusfaschisten vom linken UND rechten Rand in seltener Eintracht nehmen unseren Kindern den letzten Rest Kindheit – und wir sehen tatenlos zu, damit wir eine halbe Stunde länger vor einem Computer sitzend irgendjemandes Konto auf den Cayman Islands verschönern können? Dafür verscherbeln wir unsere Kinder an einen Staat? Was sind wir für Eltern? Was sind wir für Menschen?

wütend,
AY