Lieber Autoharp als Golden Harp

Vergangenen Samstag durfte ich eine bemerkenswerte Erfahrung machen, die ich so bald nicht wieder vergessen werde und der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten möchte:

Nach etwa 20 Jahren als aktiver Musiker in der Wiener „Livemusik-Szene“ hat man einiges an Erfahrungen gesammelt. Nicht wahnsinnig viel positives. Mit gewissen Abstrichen ist in der selbsternannten Welthauptstadt der Musik einfach zu rechnen; viele Dinge regen mich daher schon längst nicht mehr auf, wenn ich an einem „Venue“ ankomme – etwa solche (klitzekleine Auswahl, kein Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Es gibt keine Bühne.
  • Es gibt keine Technik.
  • Es gibt Technik, die aber defekt und unbrauchbar ist.
  • Es gibt keinen Strom (=im „Bühnenbereich“, man muss daher Kabel quer durchs Lokal spannen und wird dafür vom „Wirten“ ob der Stolperfallen gescholten.
  • Es gibt kein Publikum (außer jenem, das man selbst mitgebracht hat).
  • Es gibt ein Publikum, das die dargebotene Art von Musik aber kategorisch ablehnt.
  • Es gibt ein Publikum, das sich aber einfach nur in Ruhe unterhalten will und Livemusik allenfalls gnadenhalber toleriert, solange sie leicht, bekömmlich und v.a. leise ist.
  • Der Wirt (geschlechtsneutral) jammert schon vor dem Aufbau, dass zuwenige Leute kommen werden und er die vereinbarte Mindestgage daher nicht zahlen wird „können“.
  • Der Wirt (geschlechtsneutral) jammert nach dem Abbau, dass zuwenige Leute kamen und er die vereinbarte Mindestgage daher nicht zahlen „kann“.
  • (Der Wirt (geschlechtsneutral) nimmt übrigens von „Nachverhandlungen“ mit sonstigen Zulieferern Abstand, da er sonst nicht mehr mit Getränken/Lebensmitteln/Strom/dem gemieteten Lokal versorgt würde; denn außer Musikern (geschlechtsscheißegal) ist niemand so blöd, Nachverhandlungen über bereits korrekt erbrachte Leistungen zuzulassendie würden ihn/sie/es einfach nicht mehr beliefern und es wäre sehr schnell sehr finster im Lokal .)
  • Im Nebenraum findet eine Party mit sehr lauter und sehr elektronischer Konservenmusik statt, sodass ein Konzert einfach nicht machbar ist.
  • Es gibt keine Garderobe, man muss Instrumente/Equipment/Garderobe/persönliche Gegenstände in unversperrbaren und mehr oder minder schmutzigen Lager-/Maschinen-/Kühlräumen zwischenlagern… und hier schlage ich die Brücke zum aktuellen Anlass dieser Zeilen.

All dies und viel mehr nimmt man nämlich in Kauf, um doch dann und wann mal ein „Konzert“ darzubieten. Ich hatte es auch im Hinterkopf, als ein Freund und Kollege mehrere andere Bandkollegen und mich kürzlich fragte, ob wir bei seinem Auftritt in einem Pub im dritten Wiener Gemeindebezirk, gemeinsam mit zwei anderen Acts, mitziehen würden. Es wäre mit keinerlei nennenswerten Einnahmen zu rechnen; doch die Musik ist gut und die Mitmusiker ebenso – also warum nicht. Trotz der wenig verführerischen Konditionen sagte die Band vollzählig zu – es gibt ihn noch, den Idealismus unter Musikern.

Für diejenigen, die mit dem „Konzertbetrieb“ auf Beislniveau nicht vertraut sind, hier ein kleiner Einblick in den Ablauf eines solchen Abends:

  • Der ursprüngliche Plan für den Abend sieht vor, dass einer der anderen Acts eröffnet (weil vom Charakter her sehr „akustisch“), danach wir spielen (auch noch akustisch, aber etwas lauter), und zuletzt der rockigste Act spielt – eine übliche und sinnvolle Dramaturgie, denn „leise“ nach „laut“ wird vom Publikum für gewöhnlich durch spontane WC- und Barbesuche, bisweilen auch sofortigen Aufbruch quittiert (ähnlich wie ausgedehnte Instrumentalpassagen übrigens).
  • Eine der anderen Bands bringt eine P.A. (Beschallungsanlage) mit… die wir aber nicht wie üblich mitbenutzen dürfen, da sie nach deren Auftritt sofort wieder abgebaut werden muss. Jeder von uns nimmt daher einen eigenen, kleinen Verstärker mit, was uns autark macht… und sehr viel weniger laut als die anderen.
  • An sich ist eine P.A. im Lokal vorhanden; diese scheint aber so schlecht, bzw. defekt zu sein, dass man damit nicht sinnvoll arbeiten kann (siehe Punkt oben).
  • Aus mir unbekannten Gründen wird die Reihenfolge geändert und wir sollen nun als letztes spielen. Nach dem zweiten Act erfolgt laut dem neuem Plan also eine längere Umbaupause (wegen Abbau der P.A.) und erst danach sind wir „dran“.
  • Soundcheck ist für 18 Uhr geplant, bitte sich vorher am Venue einzufinden (vor einem Soundcheck muss nämlich erstmal alles aufgebaut werden… und das dauert).
  • Noch bevor ich im Lokal ankomme, wird der Soundcheck auf 18:30 verschoben. Konzertbeginn ist übrigens 20:00.
  • Jemand aus einer anderen Band hat massive Verspätung – er hat einen großen Teil des Equipments bei sich und ohne ihn geht nichts.
  • Üblicherweise gibt es irgendeine Form von Getränkebons für die Musiker, manchmal geht auch ein Abendessen aufs Haus. Laut Kellnerin im Erdgeschoss gibt es „unten“ Bons, die aber auch nur „unten“ gültig sind. Laut Kellner im Untergeschoss gibt es allerdings gar keine Freigetränke, alle Konsumationen seien normal zu bezahlen.
  • Tatsächlicher Beginn des Soundchecks ist 20:00.
  • Bis die eine Band mit ihrem Soundcheck fertig ist (20:45), hat sich das Publikum bereits eingefunden und die anderen beiden Bands haben keine Möglichkeit mehr, auch nur eine schnelle Funktionsüberprüfung durchzuführen. Das Konzert beginnt um 20:50.

Bis hierher ist das alles völlig normal, so läuft es eben in der schönen Glamour-Scheinwelt von Las Erdberg. Nun zu den Besonderheiten jenes Abends im dritten Wiener Gemeindebezirk:

Drei Bands plus Anhang sind relativ viele Menschen, ein guter Teil des kleinen Kellerraumes wird durch uns bereits belegt. Musiker und Anhang konsumieren Speis und Trank; sorgen für konstanten Umsatz im Lokal, bevor noch Publikum da ist. Die Kellner stellen fest, dass sie nicht genügend Plätze haben, um die bestehenden Reservierungen zu bedienen und werden nervös. Die Musiker werden uncharmant aufgefordert, zusammenzurücken und ihr „Zeug“ (Instrumente, Equipment, etc.) wegzuräumen – die Bühne ist sehr klein und es kann immer nur eine Band aufbauen. Als „Garderobe“ wird uns eine Art Lagerraum neben dem Saal zugewiesen – dort sei alles hinzuverbringen.

Gegenstände werden hektisch herumgetragen. Unser Sänger sucht eine halbe Stunde lang nach seiner Jacke… samt Wohnungsschlüsseln und Brieftasche mit sämtlichen Geldkarten. Irgendwer hat sie auf Geheiß des Kellners irgendwohin gelegt und irgendwann taucht sie auch tatsächlich wieder auf. Genau was man kurz vor einem Auftritt zur Entspannung braucht. Nachdem es nur für die zweite Band einen Soundcheck gab, sind die Settings auch nur für sie optimert. Die erste Band bemüht sich redlich, doch mit den radikalen Hallfahnen auf den Mikrofonen können sie nicht arbeiten und geben es schließlich auf; sie gehen von der Bühne und spielen unverstärkt im Publikumsraum. Gut und professionell gelöst, doch im Grunde eine Zumutung. Als die zweite Band mit ihrem Set beginnt, haben wir uns schon darauf eingestellt, dass das Haus nach der kommenden Umbaupause ohnehin leer sein wird. Trotzdem machen wir uns spielbereit. Ich möchte kurz Luft schnappen gehen. Auf dem Weg nach oben ins Erdgeschoß kommt mir unser Bassist entgegen und bittet mich, kurz seinen Kontrabass zu halten, da er schnell seine restlichen Dinge aus dem Lagerraum holen müsse. In den nächsten Sekunden spielt sich ein richtig, richtig schlechter Film ab:

Ein sichtlich nervöser Kellner erklärt mir, dass mein Kollege jetzt sofort das Lokal verlassen würde. Einen Moment lang denke ich, dass er einfach gehen will, doch nein – er wird gerade rausgeworfen. Die Frage nach dem warum wird nicht beantwortet: „Das kann er euch dann selber erklären.“ Auch nach wiederholter Nachfrage ist keine sachliche Kommunikation möglich. Ein anderer Mann kommt dazu, angeblich der Geschäftsführer. Auch er erklärt, noch wesentlich gereizter, dass mein Kollege sofort das Lokal zu verlassen habe. Eine Erklärung oder Begründung dafür findet nicht statt. Einen Augenblick später kommen zwei Polizisten dazu, die offenbar unseren Bassisten hinauseskortieren sollen. Die Beamten sind sehr freundlich, nachdem sie schnell feststellen, dass es offenbar kein Problem gibt, welches eine Amtshandlung erfordern würde. Zu diesem Zeitpunkt hat mein Kollege bereits seine Sachen zusammengesucht und macht sich auf, diesen ungastlichen Ort zu verlassen. Unser Sänger versucht derweil noch immer, mit dem Geschäftsführer ein Gespräch zu führen und das Konzert zu retten – aussichtslos. Eigentlich sollten wir gleich auf die Bühne gehen, doch an eine Durchführung des Konzerts ist nicht mehr zu denken. Der Veranstalter lässt meinen Kollegen gerade durch die Polizei rauswerfen, ohne artikulieren zu können weswegen – hier spiele ich nicht, hier bleibe ich nicht, dies ist eine zutiefst feindliche und inakzeptable Umgebung. Wir packen unsere Sachen zusammen und verlassen das Lokal – der Gastgeber brüllt uns noch ein „vorher zahlen!“ nach (alles ist (leider) längst bezahlt) und kaum fünf Minuten nachdem ich einfach nur vor unserem Auftritt kurz rausgehen wollte, sind wir aber sowas von draußen.

Zunächst sind wir alle einfach nur völlig verwirrt, keiner von uns hat jemals zuvor etwas in der Art erlebt. Langsam puzzlen wir zusammen, was sich da eigentlich zugetragen hat: unser Bassist hatte sein Instrument und seine persönlichen Gegenstände – wie alle anderen Musiker – auf strikte Anweisung der Kellner im Lagerraum neben dem Saal abgestellt. Vor unserem Auftritt wollte er sich kurz dorthin zurückziehen um ein Telefonat zu führen, seinen Kontrabass spielbereit zu machen, etc. – was man eben vor einem Konzert in der „Künstlergarderobe“ so tut. Ein Kellner betrat den Raum, fand unseren Kollegen darin vor und forderte ihn äußerst unwirsch auf, sofort den Raum zu verlassen. Dieser wusste nicht wie ihm geschah und versuchte zu erfragen, wieso er nun plötzlich nicht in just jenem Raum sein dürfe, der uns – in höchst inadäquatem Tonfall- zugewiesen worden war. Der Kellner war äußerst geladen und holte den Geschäftsführer dazu, der die Situation erst richtig zur Eskalation brachte und anscheinend auch gleich nach der Polizei rief. Mein Kollege wollte abermals wissen, wieso er sich nun plötzlich nicht im Raum aufhalten dürfe, woraufhin der freundliche Gastgeber andeutete, mit einem Bierfass (ja, einem Bierfass) auf ihn loszugehen. Das Klima war äußerst aggressiv und bedrohlich; um Handgreiflichkeiten zu vermeiden und die absurde Situation zu deeskalieren begann mein Kollege, seine Sachen zu packen. Gleich darauf lief ich ihm bei der Stiege zum Ausgang über den Weg. Die ganze Geschichte hatte sich innerhalb weniger Minuten abgespielt. Zwischenzeitlich wurden wir noch mit ein paar hochintellektuellen Freundlichkeiten bedacht, z.B. auf die nicht wegzudiskutierende Größe des Kontrabasses bezogen „Hättest Flöte g’lernt, hättest jetzt ka Problem“.

Seither habe ich mich umgehört und von mehreren Seiten gehört, dass das „Management“ des Lokals öfter mal derartige Anwandlungen an den Tag legen dürfte und zu aggressiven Ausbrüchen neigen soll. Sympathische Zeitgenossen.
Irgendeine Form von Problembewußtsein scheint übrigens durchaus vorhanden zu sein, denn der Facebook-Event zur Veranstaltung mit den entsprechenden Kommentaren diverser Besucher und Teilnehmer war ganz schnell gelöscht. Die zu erwartende Nachrede verteilte sich somit auf diverse Facebook-Postings und natürlich auch Lokalbewertungen.

Vor 15 Jahren hätte ich in so einer Situation zum Boykott aufgerufen, doch ich musste lernen, dass es ganz speziell unter Musikern keinerlei Solidarität gibt und grundsätzlich immer jemand bereit ist, unter noch so miserablen Bedingungen zu spielen, nur um irgendwo gespielt zu haben. Egal was ich zu wem auch immer sage, auch morgen und nächste Woche und nächstes Jahr wird sich irgendwer in diesem und jedem anderen armseligen Beisl wie Dreck behandeln lassen, nur um vor zehn Leuten ein Liedchen trällern zu dürfen. Mir bleibt daher nur, meine ganz persönliche Konsequenzen zu ziehen:
1. „Bevor wir gar nicht spielen,…“ – NEIN – bevor ich unter derartigen Umständen „performe“, spiele ich lieber zuhause für mich allein.
2. Ich werde weder diesen Laden, noch einen seiner Partnerbetriebe jemals wieder betreten. Sollten mich Freunde dorthin einladen werde ich absagen und erklären wieso. Sollten Kollegen dort spielen werde ich absagen und erklären wieso. Ein derartiges Verhalten darf nicht toleriert werden.

Danke für den aufschlußreichen Abend, ich empfehle Sie gerne weiter: man sieht sich NIEMALS in einem Golden Harp und GANZ BESONDERS NIEMALS im Golden Harp, Erdbergstraße 27, 1030 Wien

21 Gedanken zu „Lieber Autoharp als Golden Harp“

  1. Diesem Beitrag fehlt eigentlich noch der Höhepunkt des Abends: Die Frau, die während des Acts der 2. Band auf die Bühne gestürmt ist und das Mikrofon an sich gerissen hat, um äußerst erregt den gesamten Abend schlecht zu machen. Chapeau!
    Und vielleicht sollte auch noch erwähnt werden, dass besagter Musiker bereits zuvor durch ruppiges Verhalten gegenüber Mitgliedern einer anderen Band aufgefallen ist, was für mich schon die Frage aufwirft, welchen Anteil sein Kommunikationsstil an den geschilderten Ereignissen hatte. Schade um den Ausgang des Abends!

    1. @Male
      Gestürmt und gerissen??
      Um das Mikrophon gebeten wurde das gerade in Arbeit war und die Situation wurde erklärt. Es ist interessant wie jemand so etwas verwechseln kann, wenn jemand zur Bühne geht und sagt er oder sie hätte gdpmd das Mikrophon hat das genau nichts mit reißen t tun. Ich glaube nicht dass irgendwer irgendjemand gesehen hat der zur Bühne lief auf die Bühne sprang und jemand das Mikrophon entrissen hat.
      So etwas zu behaupten ist nicht nur nicht okay sondern einfach nicht wahr.
      Und zum schlecht laufenden Abend: es ist ein unumstößlicher Fakt dass zwei Bands völlig ohne Soundcheck und ohne Line Check auftreten mussten, dass die Technik nicht passte und dass nicht nur dem einen besagten Musiker sondern auch anderen der Mund verboten wurde. Mir selbst als ich etwas zum Umstand sagen wollte dass und das ist auch ein Fakt die Musiker nicht im Lagerraum waren weil sie irre Sachen hinein geben wollten sondern weil sie ihre Sachen hinein geben mussten. Ich weiß nicht ob es mit der Stimmung der Geschäftsführung an anderen Abenden besser aussieht aber das ist auch nicht relevant weil so ein Verhalten auch nicht an ein oder zwei von drei Tagen tolerabel ist. Und wenn du mit negativ auffallen meinst dass sich jemand nicht beschweren darf wenn eine Band stundenlang und bis über die Zeit der Auftritts hinaus Sound Check und Technik Check und Line Check und so weiter und so weiter macht während andere keine Möglichkeit haben dann muss ich mich fragen wie deine Sicht gewichtet ist. Das ist nämlich noch ein sehr höfliches Verhalten. Jemand anderes hätte es vielleicht lautstark kommentiert jemand anderer wäre vielleicht auf der Stelle gegangen. Das kann man nicht mit jedem Musiker spielen. Sehr negativ konnten die Musiker der Bands nicht auffallen während sie stundenlang herum saßen und auf einen Teil ihrer Arbeit warteten der nie möglich war an diesem Abend. Und wenn du mit negativ meinst dass man vielleicht mal sagt dass es nicht okay ist wenn jemand die Jacke von einer fremden Person einfach schnappt und irgendwo hin schmeißt dann muss ich mich noch mehr wundern. Wäre dir das recht? Auf die Bühne gestürmt ist niemand und niemand war ungut außer dem Management und unter den vorliegenden Umständen hätten andere Musiker vielleicht lautstark Streit angefangen. Haben sie aber nicht die Mutter einer Sängerin aus der jungen Mittelalter Band hat sehr leise versucht noch während dem bereits laufenden Konzert irgendetwas bezüglich der fürchterlichen Mikrophon Einstellung zu bewirken ist aber abgeblitzt. Schlecht reden braucht man das alles nicht. Das lief schlecht . Und es ist völlig selbstverständlich dass man nicht einfach geht ohne die Situation zu erklären. Und die Situation war eben dass nichts gepasst hat. Das kann dir jetzt passen oder nicht aber es war eine Tatsache die zwei Bands bestätigen können die miteinander nichts zu tun haben sonst. Mai sein dass es für die dritte Band die ja immerhin zweieinhalb Stunden vor Konzert beschäftigt war besser war. Das andere es anders erlebt haben haben sie bereits auf verschiedene Weise kund getan. Es ist ja fein wenn es anderen nicht so geht aber wer aufmerksam liest wird merken dass auch andere Menschen die nichts mit dem Abend zu tun hatten nicht nur Positives erlebt haben. Es wäre also erstens schön wenn du aufgrund deiner weniger schlechten Erfahrungen nicht davon ausgehen würdest dass es nur super Erlebnisse gibt und es wäre weiter schön wenn du bei der Wahrheit bleiben würdest. Könnte nämlich sein dass vielleicht auch jemand auch weiß oder gefilmt hat dass um das Mikrophon gebeten wurde und dass sogar einen Moment darauf gewartet wurde mehr oder weniger geduldig. Und danach kamen Tatsachen. Oder willst du behaupten dass es nicht stimmt dass zwei ganze Bands vergeblich auf ihren Sound Check warteten? Wenn ja würde ich doch kräftig den Kopf einziehen an deiner Stelle. Denn da werden dir sicher gut dreißig Leute ein bissl was erzählen. Die Ansage ins Mikrophon war noch ziemlich höflich denn eigentlich hätte man sagen sollen dass es unterirdisch war und auch nicht kollegial also kurz gesagt scheiße. Also stell bitte keine unwahren Behauptungen in den Raum. Eine Diskussion sollte auf Tatsachen beruhen. Wenn jemand sagt es überraschen ihn die Schilderungen weil er es anders kennt von anderen Abenden ist das legitim und so mancher findet es ja auch trotzdem untragbar wenn so etwas passiert wie am besagten Tag. Das ist eben eine Sammlung von unterschiedlichen Erlebnissen. Wenn alle nur negative Erfahrungen hätten würde ja niemand mehr spielen (obwohl Musiker bekanntermaßen sehr leidensfähig sind) Aber Dinge zu verdrehen ist nicht okay.
      Also bitte sachlich und wahr bleiben.
      Danke

      1. @Eva
        Wie du ja selbst schreibst, ist es deine Wahrnehmung des Abends, die natürlich ebenso subjektiv und gleichermaßen zulässig ist, wie die jedes anderen. Ich habe nie behauptet, dass das Verhalten des Managements oder von sonstwem okay war. Aber in meinen Augen fehlt dem Beitrag oben trotzdem noch dieses Detail, das zumindest der Großteil des zurückbleibenden Publikums nicht angebracht fand. Bei allem Verständnis für Ärger über vieles an dem Abend, was definitiv alles andere als okay gelaufen ist, empfanden diesen Auftritt viele als unpassend. Wenn’s ein Video davon gibt, umso besser!
        Und nein, es geht nicht um Gemurre wegen des Soundchecks, sondern u.a. auch um den Tonfall bei der Aussage „Du stehst da im Weg herum!“. Weil Ton ja bekanntlich die Musik macht.

        1. @ Male und wegen dem Ton und einen zurecht grantigen Blick der dir nicht gefällt machst du aus einem „ich brauch rasch das Mikro bitte ich muss sofort was sagen“ mit anschließendem kurzen warten auf selbiges Gerät weil es zwei Mädels der andren Partie gerade in Arbeit hatten ( niemand anderer konnte an diesem Abend etwas einstellen) ein “ auf die Bühne gestürmt und Mikro entrissen“
          Das ist nicht okay.
          Und weil dir der Ton es Musikers nicht passt (habe ich nicht mitbekommen . Vielleicht war es nachdem so ungute Dinge wie Zeug ins Eck schmeißen und Aufforderung zum Tisch verlassen sowie die Tatsache dass um 18 kein Soundcheck war (und nicht um 18:30 wohin verschoben wurde und auch nicht um 19 Uhr und auch nicht um 20 Uhr) passiert sind ? Dann wäre es durchaus nachvollziehbar warum man grantig wäre. Also ganz ehrlich: jedes Recht schlecht drauf zu sein. Wirklich. Aber selbst angesichts der Tatsache dass es ein nicht höflicher Ton war den du beschreibst (tödlich hoffe diesmal ist es die Wahrheit) gibt dir kein Recht Tatsachen zu verdrehen. Ich denke dass jemandem der einen so miserablen Abend hatte ein „du stehst mir im Weg “ nicht als aggressives oder auffallend negatives Verhalten angelastet werden kann.
          Aber mal anders gefragt: wie findest du es denn wenn du um 18Uhr bestellt wirst und dann behandelt wirst wie Dreck und dein Zeug in einer Ecke landet in der du nicht mal Zutritt hast und nichts von dem was angekündigt war stattfindet inklusive einer ganz normalen Vorbereitung? Also wenn du das nicht als Anlass siehst um grantig zu sein dann musst du wohl entweder ein sehr unterwürfiger Musiker sein der sich gerne so behandelt sieht, ein Gast sein der glaubt dass Musiker immer mit freundlichem Showlächeln herum spazieren müssen egal was ihnen widerfahren ist oder du gehörst zur dritten Band und versuchst jetzt alles ein bissl anders zu drehen als es war. Nämlich für viele ein wirklich mieses Erlebnis. Negativ war wie man die Musiker behandelt hat. Negativ war auch dass nach der Ansage durchs Mikrophon eine fröhliche Frauenstimme gelfötet hat dass es wohl leid täte aber dass man sich den Abend nicht „verderben ließe“ und mit dem Konzert weitermachen würde. Er wäre eigentlich kollegial gewesen mal wenigstens mit den andere zu reden denn es haben zwei Bands den Ort verlassen und es wurden zwei Bands einfach vergessen besser gesagt links liegengelassen und dafür wäre eine Entschuldigung angebracht gewesen. Aber man war sogar so höflich diese nicht einzufordern. Das Verhalten aller die gegangenen sind ohne groß zu schimpfen war also nicht negativ sondern so höflich wie unter dem Umständen möglich. Hat sich irgendwer beim Sänger entschuldigt dafür dass er sein Geld und Schlüssel suchen musste? Eine halbe Stunde suchen musste. Glaube nicht. Zumindest ist mir nichts bekannt.
          Darum würde ich dich abermals bitten nicht wegen einem Tonfall der dir nicht passt von auffallend negativem Verhalten zu sprechen oder krampfhaft nach nicht vorhandenen Gründen zu suchen welche die miese Behandlung und den Rauswurf des Bassisten rechtfertigen würden. Von Musiker Seite her haben sich alle so fair wie möglich verhalten und das Publikum hat bis zum Schluss wohl nicht mal mitbekommen dass hier Leute auch um zehn immer noch keine Chance auf Soundcheck oder Instrumente stimmen hatten.
          Da verlangst du noch einen fröhlichen Ton? Ich zeige mich durchaus erstaunt.
          Aber ich belasse es bei diesem Erstaunen denn da fehlen mir tatsächlich dann die Worte
          Ich grüße dich betont höflich zum Abschied trotz meiner Verärgerung denn alles Andere scheint dir nicht zu passen. Und ja wie man in den Wald ruft . . Da hast du recht
          Wenn man wen mies behandelt und sich nicht kollegial oder professionell verhält wird der Ton entsprechend zurück kommen.
          Schönen Gruß und frohes Nachdenken darüber. Ich empfehle mich.

          1. Ich habe nicht vor, an dem hier vorgebrachten Diskussionsstil teilzuhaben. Möchte aber dennoch noch klar stellen, dass auch einige der oben geschilderten Details nicht der von dir so permanent eingeforderten „Wahrheit“ entsprechen… Das müssten zumindest die Bandleader eigentlich wissen…!

  2. Hi,
    der Bericht erstaunt mich sehr; ich bin selbst schon im Golden Harp Landstraße aufgetreten und dabei freundlich, zuvorkommend und korrekt behandelt worden.

    @Alex: Kann deine Kritik am Wiener Publikum nicht ganz nachvollziehen. Erstens kängt das wohl ganz von den jeweiligen Personen ab; zweiten Darf ist ein Pub Auftritt nicht mit einem konzertanten Gig zu vergleichen – viele Leute kommen zum Essen, Trinken und Reden – das ist wohl überall so. Und drittens: wenn ich das richtig verstanden habe war das im Keller eine Eigenveranstaltung, d.h. Ihr habt/hättet vor euren eigenen Leuten gespielt.
    P.S: tolles Sologitarrenprogramm übrigens – hab kurz bei Youtube reingehört

    @Gerd: was möchtest du der Gewerkschaft melden? Das man hier einen Saal samt Bühne und funktionierender P.A. gratis zur Verfügung gestellt bekommt und auch noch 100% vom Eintritt bzw von der freien Spende (das entscheiden die Musiker) erhält? Das ist in der Tat erwähnenswert, denn entweder zahlt man für den Saal, oder man muss einen Teil des Eintritts (z.B. 30%) abgeben. Stimmt, einziges Manko: keine Garderobe bzw. Backstage-Bereich, da muss man halt einen Kompromiss eingehen, was bei den genannten Vorteilen aber vertretbar erscheint. Oder man sucht sich eine andere Location, welche das alles bietet – und zahlt dafür.

  3. Hi,
    kenne das Lokal seit Jahren, und fotografiere dort öfter Musiker / Bands.
    Das beschriebene Problem kenne ich nicht, im Gegenteil ist die Crew und der GF eigentlich immer sehr entgegenkommend.
    Und die haben kaum was von mir…
    Der beschrieben Lagerraum, ist genau ein solcher, und kein Backstagebereich für Bands. Soll heißen keine Garderobe oder ähnliches, sondern dafür gedacht das Cases oder anderer nicht benötigter Kram nicht auf der Bühne rumstehen muß…
    Und auch kein Aufenthaltsraum für Musiker als solches…
    Dort lagern Getränke, und sicher wird jemand nervös wenn dort mal wer länger verschwindet…
    Beim letzten Konzert kam sogar ich in den Genuß eines Freigetränkes für die Band! Ist wohl eher selten..
    Wenn 3 Bands bei max 90 Sitzplätzen auftreten, kann man sich auch ausrechnen, wieviele Freigetränke sich ausgehen werden…
    Und oft kommt es auch auf den Ton an, sprich „wie man in den Wald ruft, kommt es zurück“…
    Mag sein das der Musiker gerade ein privates Gespräch am Handy geführt hat, und nicht gestört werden wollte, aber offensichtlich ist da in der Kommunikation was massiv schief gelaufen…
    Gegenseitiger Respekt sollte eigentlich bei allen Menschen gegeben sein, und wenn mal was schiefgeht auch klärbar sein.
    Und ohne Grund ruft eigentlich niemand die Polizei als Lokal.
    Weil das schadet sicher mehr als es hilft…

  4. Es ist ja schön, wenn auch einige Musiker positive Erfahrungen mit dem Lokal gemacht haben. Das macht die negativen aber leider nicht unwahr. Dieser Artikel wurde auf Facebook von einer ehemaligen Mitarbeiterin geteilt, die sagt, sie kann die negativen Erfahrungen absolut bestätigen. Sie wird wohl wesentlich mehr Einblick gehabt haben als alle, die hier kommentieren.

  5. Es ist wie das Eintauchen in eine andere Welt, wenn man The Golden Harp in Erdberg betritt. In den Räumen mit den hohen Decken stehen gemütliche, grün bezogene Sitzgruppen inmitten massiver Holzmöbel, auf denen hunderte von Büchern, Figuren und Bildern versammelt sind. Das Herzstück ist die dunkle Bar, die in mühevoller Kleinarbeit aus Einzelteilen zusammengestellt wurde – nur um den Gästen bestmögliche Atmosphäre zu bieten. Doch nicht nur im oberen Lokalbereich kann man essen, trinken und ein Fußballmatch auf dem Bildschirm verfolgen, auch im Keller wird einiges an Programm geboten. Hier können Künstler aller Art mietfrei auftreten und das Harp als Bühne nützen. Die Liste der Sänger und Bands, die in den vergangenen Jahren aufgetreten sind, ist lang. Ich spiele schon seit längerer Zeit mit der Jazzband live und ohne Verstärker im Keller und bin sowohl mit dem Manager wie dem Personal überaus zufrieden. Essen und Getränke sind ausgezeichnet und das Ambiente gefällt unserem Publikum, sodass es gerne wiederkommt!
    Ich kann über diese Lokal nichts negatives sagen und es nur weiter empfehlen.
    LG, Ernst

  6. Liebe Musikerinnen und Musiker, die es vorrangig betrifft, und liebe Gäste, liebes Publikum, das gern Live-Musik hört…
    ich verfolge gerade mit zunehmendem Befremden die laufende „Diskussion“, die hier – im Prinzip angenehm unaufgeregt – und anderen sozialen Plattformen – dort leider eher reißerisch und mit unangenehmster Wortwahl in verschiedenen Sprachen garniert – geführt wird.
    Nachdem ich zwar am Freitag vor besagtem Samstag selbst auf besagter Bühne mit meiner Lebensgefährtin als Duo aufgetreten bin, vom Samstag aber erst vor Kurzem erfahren habe, kann ich nichts zu den erhobenen Vorwürfen direkt sagen; es sei mir aber bitte gestattet, meine persönlichen Erfahrungen zum Golden Harp in der Erdbergstraße hier in Worte zu fassen.
    Ich trete dort als Solist, im Duo und mit der Band Blackbush (in loser Reihenfolge und Häufigkeit) auf, ich bin derjenige, der mit dem Geschäftsführer die Termine abstimmt und das Umfeld (Aufbau, Soundcheck, Eintritt oder Hut… etc.) bespricht. Noch NIE habe ich dabei schlechte oder auch nur unangenehme Situationen erlebt, im Gegenteil, ich erfahre durch Managment und Staff IMMER freundliches und wohlwollendes Entgegenkommen. Dasselbe gilt auch für Werbung (Plakate werden immer nach unseren/meinen Wünschen gestaltet, sind rechtzeitig und in ausreichender Anzahl vorhanden, auf FB passt die Werbung), die Abende der Auftritte sind immer seitens des Golden Harp total entspannt und es wird nach Maßgabe der Möglichkeiten IMMER auf unsere Wünsche und Bedürfnisse Rücksicht genommen. Dabei kenne ich von wenig Besuch (letzter Freitag, ca. 50) bis zu einem St. Patrick’s Day (der Saal geht über) so ziemlich alle Facetten. Und glaubt mir, nach bald 40 Jahren Bühne und allem, was sich so nennt, kenne ich viele Orte, Veranstalter, Tonanlagen… und es stimmt, was im Blog geschrieben steht – man muss auf alles gefasst sein, dann kann man nicht fassungslos sein. Aber gerade im Golden Harp ist mir eben – wie ich schon geschrieben habe – nur Wertschätzung entgegengebracht worden, wohl auch, weil immer auf einer respektvollen, fast freundschaftlichen Basis kommuniziert worden ist, und das wird in Zukunft weiter so sein. Zum Thema „Anlage“ wäre mir noch ein Punkt wichtig: Man darf bitte nicht vergessen, dass das Lokal den Saal samt Bühne und Ton-/Lichtanlage den MusikerInnen GRATIS zur Verfügung stellt, das heißt, man zahlt keine Miete, man gibt keinen Teil der einnahmen an das Lokal ab, es bleibt den KünstlerInnen genau das, was eingesammelt/als Eintritt eingenommen worden ist. Und die Höhe des Eintritts oder die Entscheidung, „den Hut“ herumzuschicken, liuegt einzig und allein im ermessen der KünstlerInnen, da mischt sich das Management oder sonst wer überhaupt nicht ein. Wenn ich also etwas gratis zur Verfügung gestellt bekomme (und im Normalfall beinhaltet das auch Freigetränke), dann sollte ich mich nicht darüber beschweren, wenn es nicht meinen eigenen Bedürfnissen oder Vorstellungen entspricht. Wer also eine leistungsfähigere Tonanlage als die im Golden Harp haben will, der möge seine eigene mitnehmen – ich tu das auch, in allen drei Setups, und – logischerweise – es hat sich noch niemand darüber beschwert.
    Falls jemand das bis hierher gelesen hat, möchte ich mich bei ihr / ihm bedanken, denn das ist auch ein Zeichen guter Diskussionskultur, wenn man andere „ausreden“ lässt – heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich, aber hier, in diesem Blog, lebt offenbar noch diese Diskussionskultur, die eigentlich Grundlage einer funktionierenden Gesellschaft sein sollte.

  7. Ist mir völlig unverständlich dieser Shitstorm gegen das Golden Harp. Ich spiele dort mit meiner Irish-Folk-Band jedes Jahr, dieses Jahr bereits zum vierten Mal. Den Geschäftsführer kenne ich und die meisten Kellner auch. Bis jetzt gab es noch nie Probleme – ganz im Gegenteil – die sind superfreundlich und unterstützen die Musiker wo sie nur können.
    In einem gebe ich meinem Vorposter allerdings recht: wer da unten, wo eh kaum Platz ist, bei einem Dreier-Gig mitmacht, der ist irgendwo wirklich selber schuld. Das kann ja nur schiefgehen; und dass der Stress in so einem Ausmaß ausgebrochen ist, daran ist offensichtlich ein Kollege der anderern Band schuld mit seinem unverantwortlichen Zuspätkommen. Und daher nicht die Verantwortlichen vom Golden Harp. Ich finde es auch beschämend, dass man das öffentlich in einem Blog macht. Ausreden unter sich wäre an sich besser, so ein Blog macht es nur schlimmer.

  8. Hm ich war vor etwa 4 Jahren dort, als Kameramann, um ein Konzert aufzunehmen. Hatte eigentlich null Probleme dort, und der Geschäftsführer war super freundlich. Keine Ahnung ob das noch der selbe ist? Echt spannend.

  9. Stand im Artikel ! Golden Harp -Landstrasse -Es ist beschämend was euch passiert ist und leider, wenn auch in abgeschwächter Form oft so in dieser Stadt ,
    Gegenseitiger Respekt von Veranstaltern und Musikern fehlt oft zur Gänze ….
    Kann auch so manchen Kommentar hier von Musiker“kollegen“ nicht nachvollziehen .. passt aber irgendwie auch zu Wien …

  10. Spiele jedes jahr ein bis zwei mal im GoldenHarp Landstrasse,alle sind sehr nett und zuvorkommend
    ,die pa ist neu .es gab noch nie ein Problem und es wurde und wird immer Respektvoll miteinander umgegangen
    Ich das alles nich nachvollziehen

    1. Wenn du so häufig dort spielst, kann es natürlich sein, dass du ein anderes Verhältnis zum Lokal und der Führung hast, als andere Musiker. Ich war am betreffenden Abend anwesend und muss sagen, dass nicht nur Musiker schlecht behandelt wurden, sondern auch Gäste. Als ich, weil ich viel mitbekommen habe, dem Polizisten erklären wollte, dass die Musiker dazu aufgefordert wurden, ihr Zeug im Lagerraum zu verstauen, wurde mir in einem unglaublichen Ton über die Schulter hinweg, nicht mal ins Gesicht schauend, vom besagten Manager der Mund verboten. Das war dann wohl auch Anlass genug für die Polizisten, nicht weiter nachzufragen und nach oben zu gehen. Die Szene hat sich gewissermaßen selbst erklärt. Ich war fassungslos und habe sofort etwas in die Veranstaltung gepostet, was aber umgehend gelöscht wurde. Was wiederum irgendwie zu erwarten war.
      Wenn es tatsächlich eine neue PA gibt, dann würde mich interessieren, warum sie nicht benutzt werden konnte. Vielleicht kannst du ja dazu etwas Erläuterndes einbringen.
      Fakt ist jedenfalls auch, dass man, wenn man aufmerksam Bewertungen liest und etwas scrollt, man zu Aussagen kommt wie „rude “ und Klagen über den „Chef“. Es scheint also durchaus andere Erfahrungen als deine zu geben, die sich mit Ereignissen an diesem Abend decken.
      Ja ,viele Menschen sind von Ambiente angetan, das aber nebenbei bemerkt weniger die Authentizität eines irischen Pubs widerspiegelt als ein schönes Wiener Kaffeehaus im ebenerdigen Bereich. Mit einem echten irischen Pub hat das Lokal nämlich auch wenig gemein und deshalb sehe ich so manche so positive Bewertung, welche die „große Auswahl an Bieren“ oder das Pub als solches betrifft, auch ein wenig mit einem leichten Kopfschütteln. Weniger über das Lokal, als über die Verfasser der Bewertungen. Denn reiche Auswahl an irischen Bieren kann man dem Lokal wirklich nicht bescheinigen. Vielleicht ändert sich das ja mal. Das Lokal ist, wie es eine Freundin so treffend angemerkt hat „so irisch wie ein Schnitzeleck in Jamaika“‚. Ist nicht meine Aussage, aber ich teile diese Meinung. Meinungen sind natürlich immer subjektiv und wenn einer es wichtig findet, in Irland deswegen irischen Pub ein tschechisches Bier zu bekommen, dann wird er dort zufrieden sein. Ich kann alles hier Geschriebene bestätigen und auf anderen Seiten haben auch Musiker, die mit der Band des Verfassers des vorliegenden Artikels eigentlich nichts zu tun haben, auch dargelegt, dass ein Abend im Golden Harp (Landstraße wohlgemerkt, denn ein Lokal dieses Namens gibt’s mehrfach in Wien ) genau so aussehen kann wie von Alex beschrieben.
      Schön, wenn du andere Erfahrungen gemacht hast. Dann frage ich mich aber erst recht, was man tun muss und wie lange man sich wohl einiges gefallen lassen muss, bis man die PA benutzen darf, die laut deiner Aussage funktionstüchtig ist oder normal behandelt wird. Vielleicht ist das indirekte Aggressionspotential der Geschäftsführung auch abhängig von der Tagesverfassung. Das weiß ich nicht. Dazu kann ich nichts sagen, aber ich bin dort auch einzig vom wirklich überlasteten Kellner im Keller normal behandelt worden. Als Gast. Dem Chef wollte ich gedanklich sehr gerne eine kleben für sein Verhalten und die Art mit der freundliche höfliche Fragen upstairs beantwortet wurden, ist auch als kühl und fast abweisend zu beschreiben. Vielleicht sollte man aber auch sagen, dass oben kaum jemand etwas von den Problemen unten mitbekommen hat. Ruhige Kaffeehaus Stimmung. Aber wehe jemand von unten wollte oben bestellen weil unten zu viel los war. Das könnte so mancher am Rande mitbekommen haben. Das wäre auch zu erwähnen, was dann geantwortet wurde. Wäre aber zu lange für den Kommentar. Sinn vom Schreiben über solche Erfahrungen ist es auf jeden Fall, Dinge zu ändern. Und ich hoffe, dass sich Dinge dort ändern. Sehen werde ich das nicht mehr, denn dieses Establisment betrete ich nie wieder so lange es unter der gleichen Führung steht. Ich bin schon lange nicht mehr so behandelt worden. Und ich kann darauf verzichten. Keinen Cent trage ich mehr dorthin.

  11. Ich bin seit mehr als 5 Jahren Stammgast in dem genannten Etablissement und muss sagen, sollte das sich tatsächlich so zugetragen haben, ich schockiert wäre.
    Ich empfinde die Kellner/Mitarbeiter sowie auch den Betreiber als sehr nett, zuvorkommend und generell das Lokal als Geheimtipp im 3.Bezirk. Daher kann ich mir schwer bis kaum vorstellen das es sich tatsächlich so zugetragen hat, ohne erkennbaren Grund.
    Tut mir jedenfalls leid, das ihr wohl eine solch unwürdige Erfahrung machen musstet.

  12. Ich muss hier leider echt anmerken, dass jeder, der sich auf einen 3-Band-Gig in einem Pub einlässt selbst Mitschuld hat am Ausgang einer solchen Misere. Als Profi sollte einem bewusst sein, dass sowas eng und stressig wird. Wie sehr man da tendenziell unterbezahlten und überlasteten Lokalmitarbeitern, die von der Musikszene vermutlich keine Ahnung haben, tatsächlich Vorwürfe machen kann, sei mal dahingestellt. Fakt ist, wer den großen Geltungsdrang verspürt live zu spielen, darf sich nicht über Bedingungen beschweren, die Locations, die nun mal nicht dezidiert auf Livekonzerte ausgelegt sind mit sich bringen. Ein Pub ist ein Pub und nicht die Arena oder das WUK. Auf zwischenmenschlicher Ebene habt ihr mein Mitgefühl und ja, diese (subjektive) Wiedergabe des Rauswurfes ist absolut nicht ok. Ansonsten kann ich aber nur sagen, wer sein Schiff in einen Sturm manövriert, darf sich nicht wundern wenn er in Seenot gerät.

    1. Danke für dein Interesse und den Kommentar.

      1. Dass mit gewissen Problemen und Einschränkungen an solchen Veranstaltungsorten zu rechnen ist, habe ich selbst ausführlich und wiederholt dargelegt.
      2. Ob ein Mensch einen anderen Menschen anständig behandelt oder nicht, hat nichts mit Unterbezahlung, Überarbeitung, Größe und Ausstattung eines Venues, und schon gar nicht Ahnung von der Musik- oder irgendeiner sonstigen „Szene“ zu tun. Alles irrelevant. Es ist eine Frage des Charakters.
      3. Ein Musiker der anderen Musikern „großen Geltungsdrang“ bescheinigt, weil sie auch mal live spielen – kein Kommentar dazu.
      4. Der angesprochene Betrieb ist dezidiert auf Livekonzerte ausgelegt. Im Untergeschoss befindet sich eine Bühne und es finden regelmäßige Konzerte statt; teils mehrmals wöchentlich.
      5. Meine persönliche Schilderung eines Abends auf meinem persönlichen Blog ist die subjektive Wiedergabe eines Ereignisses, das ist korrekt. Ein persönlicher Kommentar ist ein persönlicher Kommentar. Die Relevanz dieser Feststellung in diesem Kontext erschließt sich mir nicht.

    2. @Chris, Du sagst „wer den großen Geltungsdrang verspürt live zu spielen, darf sich nicht beschweren“.

      Ich will Dir nicht zu nahe treten, obwohl Du das dem Autoren gegenüber in einer abschätzigen Art tust.

      Der Autor scheint über die Jahre positive Glaubenssätze für das Auftreten oder zumindest Abwehrmechanismen gegen schwierige Auftrittsbedingungen entwickelt zu haben. Das möchte ich an dieser Stelle loben und bestärken. Bewundernswert finde ich den Mut (oder Unmut), sich über so ein Erlebnis zu äußern.

      Ich bin Liederschreiber und Komponist und ich gebe auch Konzerte. Daher trifft mich Dein Satz.

      Ich betrachte es nicht als „großen Geltungsdrang“, auf eine Bühne zu gehen, sondern als wichtige Aufgabe in der Gesellschaft.

  13. Liebe Musikerkollegen!
    Es ist unfassbar was hier abläuft. Zu meiner Person: ich bin Profimusiker und Vorstandsmitglied in der Musikergewerkschaft. Grundsätzlich sollte wenn schon keine ordentliche Fixgage bezahlt wird, zumindest eine PA dort stehen andernfalls kann sich der Veranstalter Brausen. Dürfte ich erfahren um welches Lokal es sich da handelt? Damit ich es an Kollegen und Gewerkschaft weitergeben kann….
    Lg. Gerd

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